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Markus Hinterhäuser im Epizentrum des Besonderen

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Gern nennt Intendant Markus Hinterhäuser die Salzburger Festspiele, ein Epizentrum des Besonderen. Nun kämpft er bereits das 3. Jahr, mit den Herausforderungen der weltweit grassierenden Pandemie. Trotzdem hat er den Programmfächer wieder weit geöffnet und will sich Zitat: „Corona hin und Omikron her“ bemühen, wie ein Leuchtturm für Orientierung zu sorgen. Den Jedermann wird auf dem Domplatz wieder Lars Eidinger geben und die Buhlschaft Verena Altenberger. Zahlreiche Vorführungen im Landestheater und auf der Pernerinsel runden das Schauspielprogramm ab. Die Opern sind in den Spielstätten der Hofstallgasse zu sehen; angefangen von der Felsenreitschule, über das große Festspielhaus bis hin zum Haus für Mozart. Nicht zu vergessen die Konzerte vom 19. Juli bis 31. August und vor allem die Ouvertüre Spirituelle, zum Auftakt der Salzburger Festspiele. Ein Werk von Luigi Nono wird in dieser Reihe in der Kollegien Kirche gegeben. Markus Hinterhäuser, der in La Spezia geborene und in Wien aufgewachsene Pianist, hat eine besondere Beziehung zu Luigi Nono, jenem Komponisten, der in Venedig zu Hause war. Im wissensART Podcast erzählt er über eine Begegnung vor vielen Jahren.
Wie in den Jahren zuvor, will Intendant Markus Hinterhäuser auch 2022 mit seinem Programm, wieder ein politisches Zeichen setzen. Nachdem er vor allem mit Don Giovanni das Individuum befragte und mit Luigi Nono´s Oper Intolleranza die Solidargemeinschaft und das Kollektiv, geht es 2022 um die Zwischenbereiche der Menschen. Fotos von Rebecca Horn´s Installationen begleiten ihn durch das Programmbuch.

Foto © Lydia Gorges und Elisabeth J. Nöstlinger

Die Kraft des Phönix: Daniel Barenboim und die Wiener Philharmoniker

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„Wir sollten nicht leben ohne Musik. Die Musik ist kein Luxus, sondern sie ist geistig notwendig“, sagte Daniel Barenboim beim Neujahrskonzert 2022 im Wiener Musikverein. Eröffnet hatten es der Dirigent und die Wiener Philharmoniker mit den starken Schwingen gegen die Zumutungen der Pandemie, mit dem „Phönix-Marsch“, op. 105, von Josef Strauss.
Wie in einem Künstlergespräch mit der langjährigen Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler bei den Salzburger Festspielen 2021, organsiert von den Freunden der Salzburger Festspiele, beklagte Maestro Barenboim auch zum Jahresbeginn 2022 im Musikverein die mangelnde musikalische Bildung der Jugend. Ebenso den Rückgang der humanistischen Bildung.
Seit 1992 ist Daniel Barenboim Musikchef der Staatsoper Unter den Linden und ihrer Staatskapelle. Dank Barenboim ist sie ein Weltklassikensemble. Das Programm des in Argentinien geborenen und in Israel aufgewachsenen Pianisten und Dirigenten ist dicht. Unter anderem will der beinah 80jährige mit der Staatskapelle auf Europatournee gehen. Gespielt werden die vier Sinfonien von Robert Schumann und im Februar gibt er für die „Uno-Flüchtlingshilfe" einen Abend.
Im Programmbuch der Salzburger Festspiele 2022 ist ein Konzert mit den Wiener Philharmonikern unter seinem s Dirigat angekündigt. Es wird der Zweite Akt aus der Oper Samson et Dalila von Camille Saint-Saens und der zweite Aufzug Aus Parsifal von Richard Wagner gegeben. Am 10. August und 11. August dirigiert Daniel Barenboim das West-Eastern Divan Orchestra. 1999 hat er es gemeinsam mit Edward Said und Bernd Kauffmann gegründet. Das weltweit gastierende Symphonieorchester besteht zu gleichen Teilen aus israelischen und arabischen Musikern. Dem Gründungsgedanken liegt die friedliche Lösung im Nahostkonflikt zugrunde.
Daniel Barenboim, der streitbare Musiker für die Aussöhnung zwischen Juden und Palästinensern, kam erstmals als 9jähriger, mit seinen Eltern, nach Salzburg. Eine abenteuerliche Reise war das damals von Argentinien bis nach Europa. Im wissensART Podcast erinnert er sich daran.

Foto © Max Lautenschläger

Die Leidenschaften des Klaus Ortner

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Bilder, Bücher und Skulpturen sammelt der Unternehmer Klaus Ortner seit mehr als 40 Jahren. 2021 hat er für seine Bildersammlung ein Privatmuseum eröffnet. Die Skulpturen stehen in den Gärten rund um seine Häuser und dort, wo es sich aus anderen Gründen ergibt. Das Penthouse am Hof, im 1. Wiener Gemeindebezirk, ist beispielsweise so ein Ort. Werke von Josef Pillhofer, Fritz Wotruba stehen hier, andere wie Hans Kupelwieser, Livio de Marchi und Hans Berger draußen in Rodaun. Kunst und Raum fügen sich ästhetisch ineinander. Alles steht am richtigen Ort. Manchmal scheint es, ein Künstler weist dem anderen seinen Platz und verstärkt dadurch seine Bedeutung. Man kann das als „typisch Ortner“ sehen, denn Klaus Ortner redet mit. Immer. Vor allem wenn er baut, kauft, gestaltet. So auch bei der Gestaltung der Eingangshalle im Privathaus von Friederike und Klaus Ortner. Dort gibt eine Treppe, die nach oben hin breiter wird, dem Raum einen besonderen Akzent. Davor steht eine Holzskulptur des Venezianischen Künstlers Livio de Marchi. Livio de Marchi hat eine ironische Fähigkeit das Leben zu sehen. Sein Lieblingsmaterial ist das Holz. Daraus hat er eine Künstlertasche geschnitzt. Pinsel und Sonnenbrille lugen aus den Seitentaschen hervor.
Die Kunstwerke des Venezianers, der an der „Accademia di Belle Arti“ studierte, sind weit über die Welt verstreut; sind in Los Angeles, San Francisco und Tokio zu sehen. Die genannte Künstlertasche steht im Hause Ortner.
Dahinter steht der Wortkörper Tewell, die Welt, auf einem Spiegel. Geschaffen vom Künstlers Hans Berger.
Die Welt auf einen Spiegel zu stellen, hat mit Hans Bergers Betrachtungsweise des gesprochenen Wortes zu tun, mit der Betrachtungsweise des Sprechers und jener an den sich das Wort richtet. Geht man davon aus, dass beim Empfänger das Wort richtig ankommt, so kommt es aus dem Mund des Sprechers, bildlich gesprochen, für diesen seitenverkehrt aus seinem Mund. Hans Bergers Überlegungen zufolge, sehen wir die Welt dann richtig, wenn wir sie im Spiegel betrachten. Jedenfalls seinen Wortkörper Tewell, entstanden aus drei Buchstaben, in einem einzigartigen 3 D Kunstdruckverfahren.
„Ein Kunstwerk definiert sich ja auch durch die Fülle seiner Assoziationsansätze; durch die Bildmächtigkeit, die im jeweiligen Betrachter unterschiedliche Wahrnehmungen zur Folge haben kann,“ ist auf der Rückseite des Kunstbuches Ortner Zwei, das der Kunsthändler Herbert Giese verfasst hat, zu lesen. Im wissensART Podcast „Klaus Ortner: Der Sammler und sein Museum“,sagte Klaus Ortner, dass vom Sammeln Bilder und Bücher blieben. Vielleicht auch eine „Art of Communication“, hat doch der erfolgreiche Unternehmer durch die Beschäftigung mit der bildenden Kunst erkannt, wie diese den Alltag bereichern, Gedanken bestärken und Bewusstsein beflügeln kann. Auf der Rückseite des Umschlages des Kunstbuches „Das Sichtbare und das Verborgene“, steht geschrieben: „Unsere Sehnsucht ist es, die Geheimnisse zu erfahren, die die Kunst birgt. Den dahinter liegenden Sinn zu entdecken. Das scheinbar im Dunkel liegende ins Licht des Verstehens zu holen.“ Im wissensART Podcast „Die Leidenschaften des Klaus Ortner“ erzählt der Manager darüber.

Foto (c) Elisabeth J. Nöstlinger-Jochum

Kurt Hüpfner: der kompromisslose Künstler bei wissensART

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Schon mit 16 Jahren verstand sich Kurt Hüpfner als Künstler. Den Durchbruch schaffte er 80jährig. Nun lässt die Galerie Dantendorfer 3 seiner Werke im Kinsky versteigern.
Die große Werkschau im Belvedere 21, dem Karl-Schwanzer Pavillon für zeitgenössische Kunst, vom 18. November 2016 - 26. Februar 2017, hat die Direktorin der Österreichischen Galerie Belvedere von 2007 bis 2016, Dr. Agnes Husllein ermöglicht. Kuratiert wurde sie von Harald Krejci. Dieser schreibt, dass sich das Formenvokabular, des 1930 geborenen Kurt Hüpfner, an der Pop Art orientiere und sich der Künstler inhaltlich mit politischen Themen, mit dem Krieg, der Politik und Literatur beschäftige. In den 1970er-Jahren entwickelt Hüpfner einen gänzlich individuellen Stil, meint Harald Krejci und erkennt in Hüpfners kleinformatigen Gips- und Terrakottaplastiken vielfältige „magische Geschöpfe“. Jedes von ihnen erzähle eine eigene Geschichte. Kurt Hüpfners Plastik „Der Lodenmann“ wird am Freitag den 17. Dezember im Kinsky, auf der Freyung in Wien, versteigert. Darüber hinaus haben für die Weihnachtsauktion im Kinsky, die Galeriemanagerin Selin Stütz und der Psychiater Dr. Karl Datendorfer, eine Assemblage, sowie eine Zeichnung des Künstlers für die Weihnachtsauktion zur Verfügung gestellt. Keine leichte Entscheidung für den Galeristen Dr. Karl Dantendorfer, der sich eigentlich als Sammler versteht. Im Podcast stellt er gemeinsam mit Selin Stütz, den kompromisslosen Künstler Kurt Hüpfner vor.

Foto © Selin Stütz, Come on in my house

Anna Stangl: Die Zeichnerin der zarten Figuren bei wissensART

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Anna Stangl hat kein fixes Konzept. Ihre Arbeiten entstehen in einem mehrstufigen Prozess. Oft ersetzt das Messer den Bleistift.
Zart sind, die Figuren, die sie mit einem Bleistift auf rauem Hintergrund zeichnet, mitunter seltsam die Wesen. Es sind Wesen aus Anna Stangls Träumen, aus ihrem Unbewussten, aus ihrer Erinnerung; Erinnerungen an Erfahrungen, die sie bei ihren Reisen in ferne Länder machte, Wesen aus einer Märchenwelt. Mit ihren Zeichnungen und Scherenschnitten will die Künstlerin Themen die sie interessieren nahekommen. Dabei ersetzt am Ende ein Messer den Bleistift, um die Figuren zum Laufen und Schweben zu bringen, sie auf dem Rücken eines Tieres ausruhen zu lassen. Die Künstlerin will Stimmungen, Gedanken und Gefühle ausdrücken. Angst gehört dazu, Freiheit, Zärtlichkeit, Liebe und manchmal auch Einsamkeit.
Es ist eine seltsame, manchmal beunruhigende, dennoch schöne Welt der Andeutungen, die Anna Stangls kreativem Prozess entsteht. Es ist eine Welt der Seelenverwirrungen und unerklärlichen Bedrohungen. Während der Lock-Downs hat Anna Stangl die Welt der Viren eingefangen, sie auf blauem Untergrund herausgekratzt und ihre zarten Gestalten darübergelegt. In der Galerie Wolfrum sind Arbeiten aus den Jahren 2020 und 2021 bis 31. Dezember zu sehen. Auch für diese Arbeiten gilt, was der Philosoph Robert Pfaller einmal in der Wiener Zeitung geschrieben hat. Dieser ortet bei den Arbeiten von Anna Stangl eine sehr charakteristische Art von charmantem Humor. Diese auffällige Qualität sieht Robert Pfaller in den Haltungen der Figuren oder auch in den dargestellten Situationen, wie beispielsweise den eigentümlichen Begegnungen menschlicher Wesen mit Tieren. Anna Stangl holt sie aus der Tiefe ihrer Psyche, aus ihrer Beschäftigung mit psychologischen Fragen und Erklärungen. Nach ihrem Studium hat sie begonnen, sich mit ihrem Selbst zu beschäftigen. Daraus wurde eine Quelle der Inspiration.
Anna Stangl erhielt zahlreiche Auslandsstipendien. Zu nennen sind hier Japan, China, Paris und Budapest; Reisen nach Asien, Nord- und Südamerika, Australien, Melanesien, Japan, Indien, China, sowie nach Zentralasien. Alle Erlebnisse inspirierten die Künstlerin für ihre Fabelwelten auf Papier. In China kamen dann auch Scherenschnitte hinzu.
Nun arbeitet Anna Stangl in ihrem Wiener Atelier, räumt penibel auf, wenn eine Arbeit fertig ist, um Neues beginnen zu können. Wie immer ist dabei die Zeichnung das zentrale Medium, der an Akademie der Bildenden Künste in Wien und an der Ecole des Beaux Arts in Paris ausgebildeten Künstlerin.
Foto © Elisabeth J. Nöstlinger-Jochum

Eine neue Ära für die Salzburger Festspiele

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„Kunst entsteht nicht durch einsames Besserwissen, sie entsteht nur im Dialog.“ Wolfgang Rihm zitierend, trat die PR-Expertin mit Kulturaffinität ihre erste Pressekonferenz an. Kurz zuvor hatte sie die Mitglieder des Festspielkuratoriums überzeugt, ab 1. Jänner 2022, die Salzburger Festspiele in die Zukunft führen zu können. Digitalisierung, Dialog mit dem Festspielpublikum, den Salzburgerinnen und Salzburgern jeden Alters und neue Formate, das sind die Eckpfeiler der Nachfolgerin von Dr. Helga Rabl-Stadler. Groß sind die Fußstapfen der scheidenden Festspielpräsidentin, das weiß die zuletzt mit ihrer Familie in Herrliberg bei Zürich lebende Deutsche, die in Wien ihr Studium mit der Dissertation im Europäischen Wirtschaftsrecht, summa cum laude abgeschlossen hat.
Seit ihrer Kindheit sind Dr. Kristina Hammer die Salzburger Festspiele vertraut. Jetzt freut sie sich, im „Herz vom Herzen Europa“ anzukommen, zuzuhören und die Salzburger Festspiele zu vertreten. Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer traut es ihr zu.
Foto (c)
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

wissensART Nestroy 2021 für Lina Beckmann

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Lina Beckmann ist eine körperliche Darstellerin, nur stehen und reden, das müsse sie erst noch lernen, meinte die Schauspielerin in einem Gespräch mit Bettina Hering, der Schauspielchefin der Salzburger Festspiele.
Mit stehenden Ovationen feierte das Publikum im Festspielsommer 2021 Lina Beckmann, für ihre Rolle als "Richard the kid and the king" auf der Halleiner Pernerinsel. Nun wurde sie mit dem Nestroy 2021 als beste Schauspielerin für diese Rolle ausgezeichnet.
Als Kraftzentrum des Ensembles wurde sie beschrieben, als „Bühnen Queen Lina“, werde man künftig von ihr sprechen, hieß es im Sommer. Das Stück ist eine Melange aus den Historiendramen von William Shakespeare; Richard the Kid and the King eine Neuinszenierung in Koproduktion der Salzburger Festspiele mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg, inszeniert von Karin Henkel.
1592 schrieb William Shakespeare das Drama über den englischen König Richard III. in fünf Akten. Karin Henkel inszeniert Richard the kid and the king als ein Kind, das von seinen Brüdern gemobbt und von seiner Mutter verachtet wird. Das erwünschte Kriegsspielzeug wird ihm verweigert, dafür erhält er ein Schaukelpferd. Hingeschleudert werden ihm auch die abgeschlagenen und eingesackten Köpfe von Vater und Bruder. Der Bub kegelt mit ihnen. Die frühe Prägung von Richard ist grausam. Es die Prägung eines Mörders. Lina Beckmann zieht als Richard der III zwischen den Polen Killer und schrecklich verletztes Kind ohne Rücksicht auf Verluste in Richtung Herrschaft. Verausgabt sich auf der Bühne, wie in vielen Rollen, die sie spielt.
Die Sicherheit dafür findet Lina Beckmann in einem Ensemble. Sie ist Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg. Im Podcast erzählt die nunmehrige Nestroy-Preisträgerin in der Kategorie Schauspiel 2021, sie wurde auch 2011 von einer Jury der Fachzeitschrift Theater heute, zur Schauspielerin des Jahres gewählt, über ihre Arbeit, darüber, dass sie eigentlich ein scheuer Mensch sei und vom Künstlerkollektiv Spielkinder, das sie mit ihren Geschwistern in der Kindheitgegründet hat. Es ist ein Gespräch über Ängste, Erfahrungen auf der Bühne und die Leidenschaft zum Theater.

Foto: © Monika Ritterhaus

Klaus Ortner: Der Sammler und sein Museum

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Klaus Ortner ist Unternehmer. Aus dem Innsbrucker Installationsbetrieb seines Vaters baute der an der ETH Zürich ausgebildete Dipl.-Ing., die IGO-Ortner Gruppe auf. Der verzweigte Familienkonzern hat Niederlassungen im In- und Ausland. Strategisches Bauen ist die Kernkompetenz des Großunternehmens. Sie beginnt bei der Planung und endet bei der Fertigstellung des Objekts. Keine Schnittstellen ist dazwischen und für all Schritte übernimmt die Unternehmensgruppe die Verantwortung. Für Klaus Ortner ist das als Schlüssel zum Erfolg. Mittlerweile gehören, bereits in vierter Generation, auch die Töchter von Dipl.-Ing. Klaus Ortner und Dr. Friederike Ortner, Dipl. – Ing. Iris Ortner und Dr. Nina Ortner, als Geschäftsführende Gesellschafter, der IGO-Ortner Gruppe an.
„So innovativ wie möglich, so konservativ wie nötig“ ist ein Motto der Familie und für alles selbst Verantwortung zu übernehmen ihr Credo. Das füllt die Tage aus. An manchen Samstagen jedoch fährt Dipl. – Ing. Klaus Ortner gerne mit seiner Frau in die Wiener Innenstadt, um sich mit dem Kunsthändler Dr. Herbert Giese oder dessen Sohn Alexander zu unterhalten, vielleicht auch ein Bild zu kaufen. Seit 40 Jahren sammelt Klaus Ortner Kunst der letzten 200 Jahre. Nun hat er für eine Kunst ein Haus gebaut, besser gesagt das Museum Ortner in Rodaun, im 23. Wiener Gemeindebezirk. Für eine Broschüre hat er seine Intention für dieses Museum beschrieben: “Die IGO Industries GmbH und ihren Tochterunternehmen ist es ein besonderes Anliegen, verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln und die Förderung von Kunst und Kultur in Einklang zu bringen. Die hier zur Verfügung gestellten Präsentations- und Veranstaltungsräume sind der Begegnung der heimischen Wirtschaft mit der österreichischen Kunst und Kultur gewidmet: als Ort des Diskurses zur interdisziplinären Stärkung des Wirtschaftsstandortes sowie der kulturellen Identität.“
Dazu gehören auch Skulpturen. Z. B. jene von Hans Berger. Wortkörper nennt dieser die Objekte, die er meist aus hebräischen und altgriechischen Schriftzeichen zusammenfügt. Über die Entstehung seiner Wortkörper für die Sammlung Ortner, erzählt der Künstler in diesem Podcast.
In zwei Kunstbänden hat der Kunsthändler Herbert Giese, die Sammlung Ortner dokumentiert. Auf der Rückseite des Buches Ortner II, „Das Sichtbare und das Verborgene“, ist folgendes zu lesen:
„Es sind die Beschäftigung mit dem Sichtbaren und die Suche nach dem Verborgenen in der Welt der Bilder, die den zweiten Band der Sammlung Ortner geprägt haben. Wobei klar ist, dass die angebotenen Interpretationen, An- und Einsichten – wie so oft in der Kunst – immer nur eine Möglichkeit sind, die Dinge zu sehen. Ein Kunstwerk definiert sich ja auch durch die Fülle seiner Assoziationsansätze; durch die Bildmächtigkeit, die im jeweiligen Betrachter unterschiedliche Wahrnehmungen zur Folge haben kann. Vieles an Interpretation in diesem Buch ist bei genauem Hinschauen evident, manches versteckt und weniges auch spekulativ. Alles zusammen dient aber einem: der vertieften Beschäftigung mit der Kunst.“ Im Museum Ortner wird man diesem Anspruch gerecht, denn:
„Unsere heimliche Sehnsucht besteht doch darin, der Kunst beizutreten. Zu verstehen, worum es wirklich geht, wenn einer schreibt, komponiert oder malt. Zu erkennen, was wahr ist an dem Zusatzgepäck, das den Künstlern irgendwann aufgeladen worden ist nach der Erledigung ihrer Aufgabe als Erzähler, Unterhalter, Abbilder. Unsere Sehnsucht ist es, die Geheimnisse zu erfahren, die die Kunst birgt. Den dahinter liegenden Sinn zu entdecken. Das scheinbar im Dunkel liegende ins Licht des Verstehens zu holen.“
Erschienen ist der Kunstband über einen Teil der Sammlung Ortner im pinxit.Verlag

foto: (c) Johann Berger

wissensART Johanna Pirker: Das Einhorn der Computerspiele

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Computerspiele, Virtual Reality und Data Science sind der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Forschungs- und Lehrtätigkeit von Johanna Pirker am Institut of Interactiv Systems and Data Science an der technischen Universität Graz. Außerdem initiiert und leitet die Informatikerin die „Game Dev Days“. Für ihre Tätigkeit wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Forbes „30 under 30“ hat sie für den Bereich Science and Healthceare ausgewählt und erst kürzlich erhielt sie den Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien. Mit diesem Preis zeichnet die Stadt Wien gemeinsam mit der DigitalCity.Wien Forscherinnen in Österreich für ihre herausragenden Leitungen im IT Bereich aus. Sieben Forscherinnen wurden 2021 nominiert, Johanna Pirker erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis.
Namensgeberin ist die in Wien geborene Hollywood-Schauspielerin und Wissenschaftlerin Hedy Lamarr. In ihrer Dankesrede betonte Johanna Pirker die vielfältigen Möglichkeiten ihrer Fächer. Sie reichen von motivierendem Lernen über interaktive Therapien bis hin zu Klimaforschung. "Dieses Potenzial der virtuellen Welten möchte ich nutzen, um auch die reale Welt ein bisschen besser zu machen. Außerdem möchte ich jungen Frauen zeigen, dass Gaming und IT keine reine Männerdomäne sind."

Foto © PID/Martin Votava

wissensART Österreich ²² mit EU-Kommissar Johannes Hahn

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„Alle europäischen Länder sind klein, nur manche wissen es noch nicht“ zitierte Johannes Hahn einen der Gründungsväter und ehemaligen EU-Parlamentspräsidenten Paul-Henry Spaak. Von 1952 – 1954 hatte der international tätige Politiker Spaak das Amt des Parlamentspräsidenten innen. Viel hat er für Europa erreicht, worauf wir heute noch bauen. Doch wie Spaak war auch Sisyphos Europäer. Dieser trug entscheidend zur Vergrößerung Korinths bei. Unermüdlich. Immer wieder rollte der Stein den metaphorisch betrachtet den Hang hinunter, immer wollte Sisyphos den Stein hinaufhieven. Eine Sisyphos-Arbeit! So erscheint auch die Debatte um die Nationalstaaten, um eine finale Verfassung der EU, um die Stellung in der Welt, die die Gemeinschaft innehat und künftig zu spielen wünscht. Mehr Selbstbewusstsein täte ihr dabei gut, meint Kommissar Hahn, zuständig für Haushalt und Verwaltung, denn immerhin sei Europa, pro Kopf betrachtet, die 7. stärkste Exportnation der Welt.
Hochkarätig waren die Zuhörer, die beim diesjährigen Symposion Österreich ²² Kommissar Johannes Hahn lauschten. Rund 100 Persönlichkeiten diskutierten bei diesem Symposion, vom 28. – 29. Oktober 2021 zur Frage in welcher Verfassung Österreich sei. Seit dem Jahr 2016 findet das Zukunftssymposion Österreich ²² in der steirischen Landeshauptstadt statt. Maßbeglich initiiert von Professor Herwig Hösele. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer ist stets anwesend, ebenso Landesrat Christopher Drexler, zuständig für Kultur, Europa, Sport und Personal, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Europa, Wissenschaft und Forschung, der Rektor der Karl Franzens-Universität Graz Martin Polaschek, Georg Schulz, Rektor der Kunstuniversität Graz, Harald Kainz, Rektor der TU – Graz, sowie seine Vizerektoren Horst Bischof und Claudia von der Linden, der Rektor der Medizinischen Fakultät Hellmut Samonigg und die Vizerektorin für Forschung und Internationales der Medizinischen Universität Caroline Schober und Kristine Edlinger-Ploder, die Rektorin und Geschäftsführerin der FH Campus 0.2. Graz, um nur einige der rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu nennen.

Foto (c) Europäische Kommission, Audiovisueller Dienst

Über diesen Podcast

wissensART der Podcast, der Wissenschaft und Kunst vereint

von und mit Elisabeth J. Nöstlinger-Jochum

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