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Eros der Sommerfrische: Hubert Scheibl, Wolfgang Welsch und Reinhard Haller

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Hubert Scheibl ist einer der bekanntesten Künstler aus dem Salzkammergut und Wolfgang Welsch ist in Oberfranken aufgewachsen. Ihr Leben hat beide zu Kosmopoliten gemacht.
Der Philosoph Welsch hat neuartige Gedanken zur Ästhetik, zur Postmoderne, zur Vernunft, zur Transkulturellen Gesellschaft und zum Verhältnis von Mensch und Welt entwickelt. Die Kunst hat ihn dabei stets begleitet.
Der Künstler Hubert Scheibl gehörte in den 1980 Jahren den "Neuen Wilden" an. Der Ausbruch der Pandemie 2020 lehrte ihn neue Erfahrungen zum Lebensraum des Menschen, zum Umgang mit diesem Lebensraum und damit auch zum Umgang mit Geschichte, Evolution und Zeit. Noch immer changiert er zwischen Anpassung und Widerstand; sowohl in der Malerei als auch in der Musik. "Die Wahrheit", so der Künstler, "ist die, dass wir ein Teil des Ganzen sind und uns aus der Vergangenheit erklären". Dabei kann der Zufall durchaus eine Rolle spielen. Darüber reflektiert der Philosoph Wolfgang Welsch.
Hubert Scheibl zählt zu den wichtigsten österreichischen Vertretern der abstrakten Malerei und Wolfgang Welsch ist einer der bedeutendsten Denker der zeitgenössichen Philosophie.
"Eros der Sommerfrische" ist eine Ausstellung über Margaret Stonborough mit Werken von Hubert Scheibl und Peter Baldinger, sowie Vorträgen von Adriane von Schirach, Ilse Somavilla, Reinhard Haller und einer Diskussionsrunde zum Abschluss der Veranstaltung. Eros der Sommerfrische, am 18. März 2023, 11h, Seeschloss Orth in Gmunden am Traunsee.
Musik: Hubert Scheibl
Foto: (c) Marlene Poekh
Text: Elisabeth J. Nöstlinger

Licht und Schatten eines Lebens

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Sie galt als Grand Dame der Wiener Moderne. Wie kaum eine andere Frau aus dem großbürgerlichen Milieu der Jahrhundertwende verkörperte sie Aufbruch, Selbstbestimmtheit und Selbstbewusstsein. Diese Eigenschaften behielt sie auch während der dunklen Zeiten der NAZI-Herrschaft bei. Aus der großen Villa Toscana vertrieben, der Heimat beraubt, ihres Vermögens großteils entledigt, lebte sie in New York. Doch kaum war der zweite Weltkrieg beendet trat sie die Reise nach Östererich an und fand eine desolate Villa vor. Der Glanz war erloschen, der Wille, die Villa weiterhin zu behalten war geblieben. Marie-Therese Arnbom erzählt davon.
Margret Greiner beleuchtet in vielen verschiedenen Facetten, was es bedeutete, sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als autonome weibliche Person zu entwerfen und als solche zu handeln. Auch in schweren Zeiten. Mit ihr erählen, Ursula Prokop, Lea Singer und Ilse Somavilla über die Kindheit Margaret Stonboroughs in Wien.

Text: Elisabeth J. Nöstlinger
Foto (c) Elisabeth J. Nöstlinger

Eros der Sommerfrische im Seeschloss Orth am Traunsee über Margaret Stonborough-Wittgenstein

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Unvergessen ist Margaret Stonborough-Wittgenstein durch das Gemälde von Gustav Klimt. In Erinnerung bleibt sie auch wegen ihrer facettenreiche Persönlichkeit. Vieles wurde jedoch vergessen. Der Verlust des Vermögens beispielsweise, oder die Zwistigkeiten unter den Geschwistern. Manches mag sich damals auch mangels Wertschätzung ereignet haben. Dabei kann gerade echte Wertschätzung wahre Wunder bewirken. "Sie aktiviert unser Belohnungs- und hemmt unser Angstzentrum im Gehirn. So entfaltet sich in kürzester Zeit Kreativität, Motivation und Beziehungsfähigkeit", schreibt der Bestsellerautor Reinhard Haller. Wird Eros mit dieser Fähigkeit auch sein Ziel erreichen?
"Eros der Sommerfrische" ist eine Ausstellung über Margaret Stonborough, Werken von Hubert Scheibl und Peter Baldinger, sowie Vorträgen von Ariadne von Schirach, Ilse Somavilla, Reinhard Haller und einer Diskussionsrunde zum Abschluss der Veranstaltung. Eros der Sommerfrische, am 18. März 2023, 11h, Seeschloss Orth in Gmunden am Traunsee.
Foto (c) Peter Baldinger
Text Elisabeth J. Nöstlinger-Jochum

Die Villa Toscana: Vom Tempel zum Schloss

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"Tatsache ist, dass Sie gekommen ist, hat´s gesehen, hatte das Geld und hat´s gekauft", erzählt Pierre Stonborough, Enkel von Margret Stonborough-Wittgenstein. Die Rede ist von der Villa Toscana, auf der gleichnamigen Halbinsel in Gmunden am Traunsee. 1913 hattte die Tochter aus einer der wohlhabendsten Familien in Österrech, von ihrem Erbe nach ihrem Vater Karl Wittgenstein, das Anwesen von den Habsburgern gekauft und umgebaut. Es sollte Jahre dauern, bis es fertig gestellt war, denn die Dame hatte erstens keinen einfachen Geschmack und zweitens waren es - politisch betrachtet - schwierige Zeiten. Dennoch entstand ein prachtvoller Bau mit sehenswerten Ornamenten, Interieur der Wiener Werkstätten und technischen Innovationen.
Vor Jahren hat sich Florian Ketter damit beschäftigt und erinnert sich für den "Eros der Sommerfrische". Urusla Prokop hat darüber publiziert und Marie-Therese Arnbom kennt die Villen vom Traunsee wie ihre Westentasche.
Foto (c) Florian Ketter
Musikeinschspielung Schubert: Eduard Kutrowatz

Eros der Sommerfrische über Margaret Stonborough und die Bilder von Peter Baldinger

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Unvergessen ist Margaret Stonborough-Wittgenstein durch das Gemälde von Gustav Klimt. In Erinnerung bleibt sie auch wegen ihrer facettenreichen Persönlichkeit. Der Künstler Peter Baldinger greift sie in seinen Bildern auf, "pinselt" sei neu und erschafft eine zeitgeistige Ästhetik. Manches Geschehen erinnert heute an die Zeit um 1900. Krieg, Vertreibung, Verlust von Vermögen. Manches mag sich damals auch mangels Wertschätzung ereignet haben. Dabei kann gerade echte Wertschätzung wahre Wunder bewirken. "Sie aktiviert unser Belohnungs- und hemmt unser Angstzentrum im Gehirn. So entfaltet sich in kürzester Zeit Kreativität, Motivation und Beziehungsfähigkeit", schreibt der Bestsellerautor Reinhard Haller. Wird Eros mit dieser Fähigkeit auch sein Ziel erreichen?
"Eros der Sommerfrische" ist eine Ausstellung über Margaret Stonborough, Werken von Hubert Scheibl und Peter Baldinger, sowie Vorträgen von Ariadne von Schirach, Ilse Somavilla, Reinhard Haller und einer Diskussionsrunde zum Abschluss der Veranstaltung. Eros der Sommerfrische, am 18. März 2023, 11h, Seeschloss Orth in Gmunden am Traunsee.
Foto (c) Peter Baldinger
Text Elisabeth J. Nöstlinger-Jochum

Briefgeheimnisse, gelüftet von Pierre Stonborough, Ilse Somavilla und Karin Bergmann

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Versiegelte Briefe, verschlüsselte Botschaften, geheime Schriften
Was gibt es ist hier zu erfahren, was im Zeitalter permanenter Selbstdarstellung zu entdecken? Eros der listige Gott ist auf der Jagd, die Geheimnisse vergangener Tage zu entschlüsseln. Am 18. März 2023 gelingt es ihm im Seeschloss Ort. Briefe von Margaret Stonborough-Wittgenstein liegen auf, Tagebücher sind zu sehen und Tonstücke erzählen über das Leben auf der Halbinsel Toscana.

Foto (C) Reinhard Werner

Eros der Sommerfrische im Spiegel der Erinnerung

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Musikalische Soireen, Salongespräche, Künstlereinladungen; in diesem Umfeld wuchs Margarthe Wittgenstein auf. Es war eine prunkvolle Welt in die sie hineingeboren wurde; eine Welt des unermesslichen Reichtums, die im Wandel war. Kulturell und politisch. Es war eine Zeit, die viele Zerrüttungen bereit hielt. Die Familie Wittgenstein war davor nicht gefeit.
In diesem Tonstück erzählen Pierre Stonborough, Enkelsohn von Margaret, Univ.-Prof. Dr. Klaus Mayerhofer, er ist Mitglied der Familie Wittgenstein und die Kunsthistorikerin Ursula Prokop über unbeschwerte Zeiten auf der Hochreith, dem Landsitz der Familie Wittgenstein, Aufenhalte in der Villa Toscana und den starken Frauen der Familie in den schlechten Zeiten.

Musikeinspielung: Eduard Kutrowatz
Foto (c) Peter Baldinger

Peter Baldinger´s Danse Macabre nach Hans Holbein

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In seinen Bildern begibt sich Peter Baldinger immer an die Kante dessen, was noch erkennbar ist. Der Künstler fordert den Betrachter auf, zweimal hinzuschauen, denn durch den zweiten Blick eröffnet sich vielleicht ein Werk aus einer anderen Zeit. Diesmal ist es der Totentanz von Hans Holbein, der sich erkennen lässt.
1526 schuf Hans Hollein der Jüngere 41 Holzschnittentwürfe zum Thema des Totentanzes. Jedes etwa so groß wie eine Streichholzschachtel. Und auf jedem dieser etwa 5cm großen Holzschnittentwürfe trifft der Tod auf einen Ständevertreter oder eine Vertreterin. Hans Holbeins Totentanzzyklus beginnt mit der Schöpfung, schreitet voran zum Sündenfall, der Vertreibung aus dem Paradies und kommt dann zu den Schicksalen einzelner Berufs- und Standesgruppen. Der Totentanz endet mit dem jüngsten Gericht. Dort sind alle Menschen gleich. Die Arbeiten von Peter Baldinger werden in der Galerie Dantendorfer, Rankgasse 11, 1160 Wien gezeigt.
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Foto (c) Peter Baldinger

Anton Zeilinger: der Nobelpreisträger und sein Boot

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Anton Zeilinger auf die Quantephysik zu reduzieren ist fahrlässig. Der Nobelpreisträger 2022 hat viele Facetten. Er spielt Chello und lässt sich von der Kunst berühren. Aufgewachsen ist der Präsident der Akademie der Wissenschaften von 2013 bis 2022 im ländlichen Umfeld. Zuerst in seinem Geburtsort, dann in Steinakirchen am Forst und als die Familie 1955 nach Wien übersiedelt, ging er im grünen Hietzing ins Gymnasium.
Für das Buch Lebenswege, Lebenszeiten, Gespräche über das Altern, das im Styria Verlag erschienen ist und bei wissensart@wissensart.at noch bestellt werden kann, hat Anton Zeilinger auch über seine Leidenschaft zum Segeln erzählt. Zu seinem 60. Geburtstag hat er sich deshalb ein Segelboot geschenkt und es am Traunsee verankert. Dabei sollte es jedoch nicht bleiben.
Im ehemaligen Benediktinerinnenkloster in Traunkirchen, später lebten dort Jesuiten, hatte Bildung und Kunst immer einen hohen Stellenwert. Nach der Auflösung des Jesuiten-Ordens in Traunkirchen, ging das Kloster 1773 in den Besitz der Staatsforste über. Bildung und Kunst hatten im Kloster aber weiterhin einen hohen Stellenwert. Ein Heimatmuseum wurde eingerichtet, Veranstaltungen organisiert. 2009 gründete Univ.-Prof. Dr. Anton Zeilinger dort die Internationale Akademie Traunkirchen. Bedeutende Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Gebieten haben sich seither in diesem bezaubernden Umfeld getroffen; miteinander neue Ideen vorangetrieben, diskutiert und Vorträge für die Bevölkerung gehalten.
Foto: (c) Jacqueline Godany

Aurora: Die zarte Göttin und ihre starken Frauen in Lech

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Aurora, das ist die Göttin der Morgenröte. Folgt man der antiken Mythologie, flog sie ihrem Bruder Sol in der Morgendämmerung voran und färbte den nächtlichen Himmel rosarot.
Sitzt man rechtzeitig im Hotel Aurora beim Frühstück, dann kann man der Rosenfingrigen beim bemalen des Omeshorns zusehen, und sollte man diesen Zauber des Augenblicks übersehen, kommt Diana, die Jägerin der Glücksmomente herbeigeeilt und bittet ihre Gäste hinaus auf die Terrasse um das Schauspiel einzufangen.
Im Nachbarhaus töpfert Lotte Fischer. Ihr tun hat etwas Erdverbundenes, unaufgeregt Kreatives an sich. Früher ließen Lotte Fischers Hände den Garten erblühen, jetzt schaffen ihre Hände Gefäße, einfache schlanken Figuren und voluminöse Vögel.
Töpfern bedeutet nicht nur das Erbe unserer Vorfahren zu bewahren, sondern auch innovativ zu sein. Töpfern heißt für Lotte Fischer mit den Händen ihre Umwelt zu gestalten, zu bereichern und wahrscheinlich auch sich selbst dabei ein bisschen glücklich zu machen, denn manuelle Aktivitäten, dass weiß man aus der Glücksforschung, fördern das Wohlbefinden und arbeiten mit den Händen ist anregend.
Vor der Terrasse balancieren auf Eisenstäben beeindruckende Tonköpfe. Männerköpfe. Sind sie die Wächter des Ensembles aus traditionellem Handwerk und künstlerischem Schaffen? Wendet man den Blick hinüber zum Hotel sieht man eine Bronzeskulpture. Sie lässt an Rodin´s Bürger von Calais denken. Gert Hoor, der gelernte Grafiker und Steinbildhauer aus Hohenems, hat sie erschaffen. Den 2009 verstorbenen Künstler zeichnete der Blick aufs Wesentliche aus. Er war in allen Techniken zuhause. Er beherrschte das Portraitzeichnen, die Öl- und Aquarellmalerei, Grafikarbeiten, Zeichnungen. Seine Erfüllung fand er jedoch in der Steinbildhauerei. Hier verband er die Figürlichkeit des Renaissancekünstlers Michaelangelo mit der impressionistischen Ausdruckskraft von August Rodin zu seiner eigenen Formensprache, zum Beispiel im Garten der Aurora.
Aurora, das ist eine zarte, aber kraftvolle Göttin des Neubeginns. Wer an sie glaubt, hat Hoffnung und Zuversicht, denn sie kommt immer wieder mit dem schwachen Schein des ersten Lichtes. Aurora, so haben Lotte Fischer und ihr Mann das einst kleine Hotel genannt, aus dem nun ein charmantes vier Sterne Hotel mit einer Wellnessoase geworden ist. Geführt wird es von Lotte Fischer´s Tochter Diana, ihrer Enkeltochter Maria Burtscher und deren Mann David Burtscher.
Während meiner vielen Aufenthalte in diesem Hotel, hat sich die Schöne mehrmals gehäutet und ist doch immer die Göttin der Morgenröte geblieben. Kraftvoll die Farben der Fauteuils im Salon, perfekt aufeinander abgestimmt die Gästezimmer und doch jedes individuell gestaltet. Jahr für Jahr gilt es Neues zu entdecken, denn das Schöne braucht Zeit, um zu wachsen und zu gedeihen. Genauso der Garten. Und es braucht Menschen wie Diana Musel, die das Haus immer wieder neu erblühen lässt.
Text: Elisabeth J. Nöstlinger-Jochum
Foto: (c) Elisabeth J. Nöstlinger-Jochum

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von und mit Elisabeth J. Nöstlinger-Jochum

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