Traumberuf Diplomatin? Ein Buch der Auslandskultur
„Sind das alles Ihre Frauen?“, fragte Prinz Philipp von England den österreichischen Botschafter, als sich dieser Königin Elizabeth vorstellte und zu diesem Anlass auch die Mitarbeiterinnen der österreichischen Botschaft in London mitnahm. Was für eine Enttäuschung! Elisabeth Kornfeind, Sektionsleiterin für Europa und Wirtschaft, erzählt in diesem „Kultur im Gespräch“ diese Schnurre. Weitere folgen auch von Botschafterin Regina Rusz, der Leiterin der Sektion für Internationale Kulturangelegenheiten, Ingrid Köhn-Dursy, ehemalige Gleichbehandlungsbeauftrage, sie erzählt über die Aufenthalte in Caracas und Südafrika, Theresia Töglhofer berichtet über ihre Erfahrungen in der Zentrale und David Schriffl, Leiter des historischen Referats im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten fügt als Mitherausgeber des Buches „Traumberuf Diplomatin“ die historischen Fakten der weiblichen Diplomatie in Österreich hinzu.
Frauen gelang der Aufbruch in die Männerdomäne der Diplomatie erst 1954. Zuvor bewiesen sich Salonnie`res und Adlige in ihren Salons immer wieder als geschickte außenpolitische Akteurinnen. Auch nachdem es Johanna Monschein gelungen war, als erste Missionschefin Österreichs die österreichische Gesandtschaft in Oslo zu erhalten, blieben Frauen meist Begleiterinnen ihrer Ehemänner im diplomatischen Dienst. Mittlerweile ist der Frauenanteil im diplomatischen Dienst enorm gestiegen, bis hinauf in die höchste Ebene, bis zur Außenministerin. Beate Meinl-Reisinger, die derzeitige Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten, schreibt im Vorwort des Buches „Traumberuf Diplomatin?“: „Nachhaltiger Frieden ist nur möglich, wenn nicht über die Köpfe der halben Weltbevölkerung hinweg entschieden wird.“ (…) „und obwohl die oft zitierte ‚gläserne Decke‘ bereits deutliche Risse zeigt, sind strukturelle Verbesserungen weiterhin notwendig.
Ich freue mich sehr, dass dieses Buch genau hier ansetzt. Es erzählt die Geschichte der Frauen in der österreichischen Diplomatie – kritisch, differenziert, historisch fundiert. Und es zeigt: Fortschritt passiert nicht von allein. Er braucht Sichtbarkeit, Entschlossenheit – und Menschen, die ihn gestalten wollen.“ Was Diplomatinnen dabei erfahren, erzählen sie im „Kunst im Gespräch“.
Traumberuf Diplomatinnen? Lebensrealitäten zwischen Klischees und Verklärung. Luftschacht. Hrsg.: Sarah Ganster, Marina Hassiotis, David Schriffl.
© BMEIA
In der Podcast-Serie, „Kunst im Gespräch“, kommen im zweiwöchigen Rhythmus all jene Künstlerinnen und Künstler zu Wort, die durch ihre Zusammenarbeit mit österreichischen Kulturforen und Botschaften inspiriert wurden.
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