Blutiger Ernst eines Passionsspieles bei den Festspielen
Was während dieses Festspielsommers in der Felsenreitschule zu sehen und zu hören ist, ist hochaktuell. Der australische Regisseur Simone Stone setzt das Flüchtlingsdrama der Oper "Die griechische Passion", von Bohuslav Martinu°, in Szene. Braucht er dafür besondere Stilmittel, um die Handlung nach dem Roman von Nikos Kazantzakis auf die Bühne zu bringen? Was braucht es, um die Geschichte eines Dorfes und dessen Bewohner während des Griechisch-Türkischen Krieges zu erzählen, Gläubige, die mit einer Flüchtlingsbewegung konfrontiert werden?
Simone Stone erzählt in diesem Podcast darüber, wie zeitgemäß der Roman von Nikos Kazantzakis ist und wie zweifelhaft das Mitgefühl mancher Vertreter der katholischen Kirche.
Das Dirigat hat Maxime Pascal übernommen. Dahinter steckt eine kleine Sensation. Denn Maxime Paxcal gewann als erster Franzose den Young contucters Award der Salzburger Festspiele. Das war 2014. Nun 2023, dirigiert er die griechische Passion von Bohuslav Martinu. Auch das ist erstmalig! Ein Gewinner des Young Contucters Award dirigiert die Neuinszenierung einer Oper. Noch dazu eine, die selten aufgeführt wird.
Schon während seines Studiums beschäftigte sich Maxime Pascal mit Martinu°. Aufmerksam wurde er am französischen Konservatorium durch seine Freunde, die das kammermusikalische Werk von Martinu spielten. Vor nicht allzu langer Zeit lernte er dann die Symphonien kennen und auch „Die griechische Passion“. Bei den Salzburger Festspielen wird die zweite Fassung dieser Oper gespielt, die der Komponist kurz vor seinem Tod 1959 schrieb.
Wie schon der Name sagt, handelt es sich um ein Passionsstück in der Osterzeit. Und während die Bewohner des griechischen Dorfes das Passionsspiel vorbereiten, wollen sie den Flüchtlingen helfen. Die Katholische Kirche, vertreten durch den imposanten Priester Grigoris, arbeitet dagegen. Unbelastet historischer Vorgaben setzt Simone Stone ihn in Szene.
Foto © SF/Monika Rittershaus
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