Hass: "Die dunkle Leidenschaft" in "Ingolstadt"
"Die dunkle Leidenschaft . Wie Hass entsteht und was er mit uns macht", nennt der Psychiater und Psychotherapeut Univ.-Prof. Dr. Reinhard Haller sein neuestes Buch. Es ist in der Edition Gräfe und Unzer erschienen. In diesem Buch beschreibt er, warum es keinen Ausweg aus der Hassspirale gibt und warum dieses Gefühl unersättlich ist.
Hass ist so alt wie die Menschheit. Er begegnet uns unter Völkern, in Familien, der Nachbarschaft und am Arbeitsplatz. Reinhard Haller kennt als Gerichtsgutachter alle Nuancen über das kalte, bösartige Gefühl.
Auf der Pernerinsel wird es uns in der Aufführung des Theaterstücks "Ingolstadt", von Marieluise Fleißer, in der Regie von Ivo van Hove, vor Augen geführt. Für eine Militärübung und einen Brückenbau wurden Pioniere nach Ingolstadt gebracht. Dort saufen und prügeln sie, kränken Frauen. Eine von ihnen wird brutal vergewaltigt. Minutenlang. Dabei wird ihr Kopf immer wieder unter Wasser gedrückt. Rohe Gewalt wird hier vorgeführt. Was fehlt ist Liebe. Dabei wäre gerade dieses Gefühl, sowie Empathie ein Ausweg aus der Hassspirale.
Foto: (c) Matthias Horn
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